"Überhitzung"

Nicht nur wir Menschen leiden unter extremer Hitze, sondern auch unseren vierbeinigen Freunden macht die Wärme stark zu schaffen. Denn bei Pferden reichen bei heißem, feuchtem Wetter und mäßiger Trainingsintensität schon 17 Minuten aus, um die Körpertemperatur auf einen gefährlich hohen Wert ansteigen zulassen (Das belegt eine Studie aus dem Jahr 2009 des kanadischen Professors Michael Lindinger von der Universität Guelph). Die Normaltemperatur eines Pferdes liegt zwischen 37 und 38 Grad Celsius, nach anstrengendem Training bei 41 Grad Celsius, wobei die Muskeln sogar eine Temperatur von 43 Grad Celsius erreichen. Die Folgen einer Dauerüberhitzung lesen sich dramatisch: Blutdruckabfall, Koliken und Nierenversagen sind möglich. Pferdeschweiß enthält bis zu viermal so viel Salz wie der des Menschen. Deshalb ist es wichtig, dass der Salzbedarf ausreichend gedeckt ist, z.B. mit Hilfe eines Salzlecksteins, denn Salz dient zur Ausrechterhaltung lebenswichtiger Vorgänge innerhalb der Zellen. Um dies zu erreichen, verwendet man kein reines Leitungswasser, denn durch dieses verdünnt sich die Körperflüssigkeit des Pferdes und es verliert zusätzlich Elektrolyte. Ein Mangel kann je nach Ausprägung zu deutlichem Leistungsabfall, Muskelverkrampfungen bis hin zu Herzrhythmusstörungen und Nervenschädigungen führen. 

 

COOL DOWN – so sind mein Pferd und ich für den Sommer gerüstet

  • versuchen möglichst morgens oder abends zu reiten
  • die Trainingseinheiten dem Wetter anpassen oder auch mal aufs Training verzichten
  • langes Schritt reiten oder führen nach dem Training
  • das Pferd anschließend mit lauwarmen Wasser abspülen (mit einem sanften Strahl an den Beinen beginnen und weiter zur Brust und dem Bauch)
  • das Fell des Pferdes nach dem abspülen mit einem Schweißmesser abziehen
  • das Pferd im Schatten trockenen lassen
  • Zugluft vermeiden

 

Quellen: Fachzeitschrift St. Georg, Juni 2015, Juni-Juli 2019, Bilder: Pixabay